Natursteine schützen. Aber richtig!
Allgemeines zu Imprägnierungen
Haben Sie sich gerade für eine Küchenarbeitsplatte aus Naturstein entschieden oder die Terrasse neu mit Natursteinplatten verlegt? Oder vielleicht schon vor längerer Zeit, als Sie Ihr Zuhause gerade bezogen haben? Vermutlich haben Sie viel Zeit investiert, um genau das Design zu finden, das Ihrem Geschmack entspricht und Ihr Wohnumfeld vervollständigt. Naturstein ist ein wunderbares Material. Was wertvoll ist, sollte man schützen. Die Schutzbehandlung für Naturstein ist eine Imprägnierung.
Denn aus technischer Sicht geschieht im Laufe der Zeit Folgendes:
Die kapillare Saugfähigkeit eines Natursteins ist von Gesteinsart zu Gesteinsart unterschiedlich. Im Laufe der Zeit kommt es durch gesteinsspezifische Bestandteile zu natürlichen Veränderungen. Optische Veränderungen, die nicht gesteinsimmanent sind sondern durch Fremdstoffe entstehen, sind Flecken.
Fleckbildung kann durch eine Imprägnierung vorgebeugt werden. Je nach Art der Imprägnierung kann der Naturstein vor Verschmutzung durch Wasser, Fett und Öl geschützt werden. Darüber hinaus erleichtern sie die Reinigung und Pflege.
Was ist eine Imprägnierung?
Imprägnierungen beugen tiefsitzenden Verschmutzungen von Natursteinoberflächen vor, indem sie in das Gesteinsgefüge einziehen. Durch die reduzierte kapillare Saugfähigkeit können Flecken durch Wasser, Fett und Öl kaum noch entstehen.
Eine Imprägnierung hinterlässt einen dünnen Wirkstofffilm auf den Kapillarwänden im Gesteinsgefüge. Um diesen in das Kapillarsystem des Natursteins zu transportieren, werden Imprägnierstoffe und Aktivsubstanzen entweder in Wasser oder Lösemitteln gelöst. Die Reduzierung der kapillaren Saugfähigkeit verkleinert das Risiko von schwer entfernbaren Flecken und rüstet den Stein je nach Inhaltsstoffen wasser-, öl- oder fettabweisend aus. Hierbei wird die Wasserdampfdiffusionsfähigkeit in geringem Maße reduziert.
Gibt es unterschiedliche Arten von Imprägnierungen?
Es gibt wasserbasierende Imprägnierungen als auch lösemittelhaltige Imprägnierungen. Diese können farbneutral oder farbvertiefend sein.
Rohtafeln, aus denen später Küchenarbeitsplatten, Waschtische usw. gefertigt werden, werden häufig bereits werkseitig resiniert (geharzt). Auf derartig hydrophob wirkenden Oberflächen können nur lösemittelhaltige Systeme effizient eindringen und den erforderlichen Schutz in den Kapillarsystemen entwickeln. Für andere Einsatzbereiche eignen sich wasserbasierende Systeme.
Wann verwende ich farbvertiefende Imprägnierungen?
Die eher aufrauenden Oberflächenbearbeitungen, wie Flammen, Sandstrahlen, Bürsten etc. bedingen eine geringere Farbtiefe, als die polierte Ausführung. Den individuellen Wunsch nach mehr Struktur erfüllt die Gruppe der farbvertiefenden Imprägnierungen. Der Schutz kommt dabei nicht zu kurz, denn diese Produkte rüsten die Oberflächen Schmutz und Öl abweisend aus.
Wo werden Imprägnierungen eingesetzt?
Die Schutzbehandlung mittels Imprägnierung findet in erster Linie dort Anwendung, wo Natursteinoberflächen extremen Fleckbildnern (z.B. Fette, Öle, Pflanzenfarbstoffen, Gerbsäuren) ausgesetzt sind. Dies können Küchenarbeitsplatten, Waschtische oder Terrassen im Außenbereich sein.
Wie bringe ich die Imprägnierung auf?
Als Auftragsgeräte hat sich der Einsatz von Flächenstreichern oder Versiegelungsbürsten bei rauen Oberflächen bewährt. Durch die hohe Flächenleistung bleibt genügend Zeit, um eventuelle Pfützen oder Streifen nachzuarbeiten. Überschüsse sollten gründlich entfernt werden (besonders wichtig bei polierten Flächen im Innenbereich). Auf Bodenflächen sind Malerrollen als Auftragsgerät eher nicht zu empfehlen, da diese häufig auf Grund des überlappenden Auftrags Streifenbildungen verursachen. Empfehlenswert ist es, vorab eine Musterfläche anzulegen, um ein Gefühl für die Auftragsmenge und das Ergebnis zu bekommen.
Was muss beachtet werden bei der Verarbeitung?
Um die Schutzwirkung entfalten zu können, bedarf es der korrekten Verarbeitung. Unabhängig vom Einsatzbereich können nur optimale Sättigungen erzielt werden, wenn der Belag trocken, sauber und fettfrei ist.
Warten Sie die richtigen Temperaturen ab (insbesondere bei der Verarbeitung im Außenbereich): Die optimale Oberflächentemperatur liegt zwischen 10°C und 25°C. Die Trocknungsdauer liegt bei ca. 20 - 30 Minuten, je nach Temperatur und Untergrund. Die volle Wirkung entsteht innerhalb von etwa 2 bis 5 Tagen. Während dieser Zeit sollte die Fläche nicht mit Wasser oder Öl belastet werden.
Neu verlegte Flächen | Trocknungsdauer |
---|---|
im Mittelbett | ca. 2 bis 4 Wochen |
im Dünnbett | ca. 2 Wochen |
Kristallin abbindend | ca. 3 bis 4 Tage |
Anwendungsbereich: Küchenarbeitsplatte
Praxistipp
Lithofin hat sich der Entwicklung von Hochleistungsimprägnierungen gewidmet. Durch die Bestätigung der Lebensmittelverträglichkeit durch ein unabhängiges Prüflabor, eignen sich Lithofin NanoTOP und Lithofin FVE speziell für Küchenarbeitsplatten.
Aufgetragen werden die Produkte idealerweise mit einem Pinsel. Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass neben den Ausschnitten auch die Unterseite mind. 10 cm um alle Kanten herum bearbeitet wird. Überschüsse sollen vor dem Trocknen komplett abgenommen und mittels Melaminpad nachpoliert werden. Ein Vorteil beider Imprägnierungen ist die rasche Verarbeitung und Transportfähigkeit nach dem Trocknen: diese liegt bei nur 1 bzw. 2 Stunden.